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haare färben in der schwangerschaft

HAARLEXIKON: Haare färben in der Schwangerschaft

Sehr häufig werde ich gefragt, ob man in der Schwangerschaft Haare färben darf und begegne immer wieder werdenden Müttern, die Angst vor der Gefährdung ihres Ungeborenen Kindes haben

Ich selbst weiß um die Unbedenklichkeit und würde jederzeit selbst meine Ansätze färben. Ich vertraue hier auf die Wissenschaft. Damit du also nicht mit einer ungepflegten und unschönen Farbe weiter ausharren musst, hier meine Begründung und Tipps zum Thema Färben in der Schwangerschaft!

Was spricht für das Haare färben in der Schwangerschaft und Stillzeit?

1. Kein Berufsverbot für Hairstylistinnen und unbedenklichkeit der chemischen Dämpfe

Für Friseure besteht während der Schwangerschaft kein Berufsverbot. 

Wir atmen das Produkt tagtäglich bei der Arbeit ein und kommen damit in Berührung – wir bekommen sozusagen die volle Dosis Ammoniak. Trotzdem gibt die Berufsgenossenschaft Entwarnung.

Ein Berufsverbot für Friseure und auch bei der Ausführung von Farbdienstleistungen besteht jedoch nicht, weil Colorationen als unbedenklich eingestuft werden. 

2. Dringen kosmetische Produkte in die Haut ein?

Entgegen dem Einatmen von flüchtigen Stoffen in Haarfärbemitteln, besteht ein geringeres Risiko, schädliche Inhaltsstoffe über die Haut aufzunehmen. 

Denn, die Haut ist zwar unser größtes Organ, aber: kosmetische Produkte dürfen über die Haut nicht in den Körper gelangen. 

Also auch nicht: Haarfarbe, Blondierungen, Aufheller, Nagellack und so weiter….

Selbst medizinische Cremes und Salben wirken nur in der obersten Hautschicht – nämlich 0,5cm tief. Dass hierbei etwas in den Körper gelangt – und somit vom Fötus aufgenommen wird,  ist unwahrscheinlich, denn die Hautschichten können Wirkstoffe nicht tiefer transportieren. Das selbe Prinzip gilt bei der Anti Falten Creme 😉

3. Aufnahmefähigkeit des Haares - das haar ist totes gewebe

Ich sag es gleich vorne weg:

Man spricht dem Haar viele Eigenschaften zu, aber so intelligent ist es nicht.  Die meisten Probleme, die wir in Verbindung mit unserem Haar haben, rühren vom Körper. So gesund wie die Kopfhaut und die Haarzelle ist, so gesund ist unser Haar. Hormone, Stress, Krankheiten, Medikamente und Umwelteinflüsse haben Auswirkungen auf darauf.

Aber eben nicht anders herum: das Haar wirkt nicht auf den Körper. 

Es ist nur ein Anhangsgebilde unseres Körpers und besteht aus Horn – totem Gewebe. 

Du kannst es mit deinen Nägeln vergleichen. Auch die bestehen aus Horn. 

By the way – verzichtest du in der Schwangerschaft auch auf künstliche Gelnägel oder Acrylnägel und Nagellack? Machst du dir hier ähnliche Gedanken zur Gesundheitsgefährdung wie beim Haare färben? Vermutlich nicht. Aber wenn wir schon dabei sind, sollten wir auch das Thema Maniküre mit in einem Topf werfen..

4. Strenge Gesetze in Deutschland und der EU was die Inhaltsstoffe in kosmetischen Präperaten betrifft

Die Kosmetikindustrie weiß um die Bedenken von Schwangeren – auch Haarfärbemittel werden so produziert, dass Sie für eine breite Masse von Konsumenten verträglich sind. Außerdem gibt es in nur wenigen Ländern so strenge Auflagen und Richtlinien zu den Inhaltsstoffen in Tönungen, Colorationen, Aufhellern u.v.m. wie in Deutschland.

Die INCI Liste wird regelmäßig und kontinuierlich überarbeitet, Stoffe getestet, in den Laboren fortlaufend geforscht und bedenkliche Chemikalien und Inhaltsstoffe raus genommen.

Selbst welche, die international angewandt werden, werden bei uns häufig verboten. Du solltest also mit Produkten aus dem Ausland vorsichtiger sein.  (Bsp. Formaldehyd in chemischen Haarglättungen: in Deutschland verboten, in Südamerika wird es angewandt)

Bei der INCI handelt sich dabei um Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe
von Kosmetika. Diese Nomenklatur soll besonders Allergikern die Möglichkeit geben, ein Produkt vor dem Kauf auf bedenkliche Inhaltsstoffe zu prüfen.

Also auch hier geht es wieder um die Verträglichkeit und es kann ausgeschlossen werden, dass dort Stoffe landen, die für den Fötus schädlich sind.

5. In Studien wurde keine Toxizität fest gestellt

Wissenschaftlich gesehen gibt es keinen Grund, während der Schwangerschaft mit dem Kolorieren oder Aufhellen aufzuhören, da die Sicherheit von haarfarbverändernden Mitteln in der Schwangerschaft bei der Produktentwicklung berücksichtigt wird. 

Eine Toxizität – also ob die Farbe giftig ist und eine gesundheitsgefährdende Auswirkung auf das ungeborene Kind hat, konnte nicht nachgewiesen werden. 

Allerdings solltest du bedenken, dass dein Körper während der Schwangerschaft und Stillzeit sensibler auf äußere Einflüsse reagieren kann. Auch unter normalen Umständen können Allergien jederzeit ausgelöst werden. Unabhängig davon, ob du schwanger bist oder nicht. Jedoch reagieren wir häufiger auf pflanzliche und natürliche Produkte allergisch, als auf oxidative bzw. chemische Stoffe – unter anderem auch deshalb, weil in den Laboren die Produkte unserem Körper angepasst werden. 

Welche Möglichkeiten hast du nun?

Wenn du nach meinen 5 Gründen, die für eine Unbedenklichkeit bei Haarfarben, Blondieren oder Tönen in der Schwangerschaft sprechen, nun immer noch unsicher bist, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich!
Tipps zum Haarefärben in der Schwangerschaft
1. Infomappe beim Landesinnungsverband der Friseure anforern

Der LIV – Landesinnungsverband der Friseure hat vor einiger Zeit eine Infomappe für schwangere Arbeitnehmerinnen zur Verfügung gestellt. 

Aber auch für werdende Mütter, die nicht in der Kosmetikbranche arbeiten, könnte das hilfreich sein und darüber aufklären, ob Haarefärben für das ungeborene Kind gefährlich ist. 

2. Warte das erste Trimester der Schwangerschaft ab

Häufig empfehlen Frauenärzte die ersten drei Monate der Schwangerschaft abzuwarten.

Aber Vorsicht, gerade die ältere Ärzteschaft ist nicht immer am neuesten Stand der kosmetischen Entwicklungen 😉

4. Wechsle zu einem anderen Haarfärbemittel

In der klassischen Farbtube haben wir eine Oxidative Farbcreme, die mit H2O2 – dem Wasserstoffperoxid gemischt wird. Farbvorstufen müssen sich erst noch zu Pigmenten entwickeln.

Es gibt aber auch PH neutrale oder Physikalische Tönungen, die nicht so tief in den Haarschaft eindringen oder das Haar strapazieren. Sie färben nur die äußerste Schuppenschicht an und waschen sich je nach Beschaffenheit des Haares wieder aus. 

3. Passe die Haarfarbe in der LÄnge deinem natürlichen Haaransatz an

Möchtest du trotzdem eine Weile mit dem Haarfärben pausieren, dann bietet es sich an die Farbe in den Längen deinen Ansatz anzupassen. 

Oftmals sieht es ungepflegt aus, wenn die Haarfarbe rauswächst und der natürliche Farbton durchkommt. 

Hier kann man z.B. bei blondierten oder helleren Haar die Spitzen wie am Ansatz sanft ein tönen. 

Dann ist der Kontrast nicht so stark sichtbar und du fühlst dich wohler! 

Zum Beispiel mit Tönungen, diese kommen komplett ohne H2O2 aus und funktionieren physikalisch, ähnlich wie Farbmasken. Die Pigmente sind bereits fertig entwickelt.

Denn seien wir ehrlich – ein Baby zu bekommen ist schön, aber gerade gegen Ende, wenn der Bauch wächst und wächst, die Wassereinlagerungen kommen, möchte man sich doch nicht noch unwohler fühlen, als es eh schon der Fall ist. 

5. Wechsle zu einer anderen FarbTechnik

Es gibt Techniken, wie man die langen 9 Monate des Mama werdens mit einer anderen Farbtechnik überbrücken kann, ohne an die Kopfhaut ran zu kommen. Behandelt wird nur das tote Horn.

1. Wechsle zu einer Strähnentechnik!

Oft verbindet man damit Blondtöne. Aber wenn du schon die ersten grauen Haare hast, lassen auch die sich mit einem passenden Farbton in der gewünschten Haarfarbe mittels einer Strähnentechnik kaschieren.

2. Wechsle zeitig zu einer Balayage!

Die Balayage heißt zu deutsch „FEGEN“

Dabei werden weiche Übergänge mit dem Pinsel gezeichnet. Sie wächst dann mit raus und es gibt keine harte Kante. Auch hier lassen sich nicht nur Blondtöne kreieren. Rechtzeitig damit angefangen, kannst du das Haare Färben komplett lassen. 

Mit nur 2 Behandlungen während der gesamten Schwangerschaft kannst du die Zeit überbrücken, bis du zu deinem eigentlichen Turnus zurück kehrst.

Das waren nun meine Tipps zum Haarefärben in der Schwangerschaft. Ich hoffe, dass ich dir deine Fragen zu diesem Thema beantworten und dir die Angst vor einer möglichen Gefährdung deines ungeborenen Kindes nehmen konnte. 

Solltest du Fragen haben oder einen der Tipps umsetzen wollen, dann melde dich einfach bei mir im Salon und informiere auch deine schwangeren Freundinnen, Schwestern, Töchter über diesen informativen Blogartikel.